Aufstellungsordnung einer Krippe

Schon im Mittelalter wurde jeder Krippenfigur ein

spezieller Platz zugeordnet:

 

Mittelpunkt jeder Weihnachtskrippe ist selbstverständlich das

Jesuskind.

 

Ihm zur rechten Seite ist Maria platziert. Auf ihrer Seite muss

der Ochse stehen, der in der Weihnachtsgeschichte des Lukas-

Evangeliums zwar nicht vorkommt, aber ein "koscheres Tier"

ist und nach den Propheten des Alten Testaments ein Symbol

für das Volk Israel ist.

Auf der Marienseite nähern sich auch die Hirten der Krippe. Sie

hüteten damals auf denselben Feldern in Bethlehem die Schafe

wie seinerzeit König David und repräsentieren in der Weih-

nachtskrippe die Gläubigen.

 

Zur Linken des Jesuskindes steht Josef, der Ziehvater Jesu; ferner

der Esel, der als "unkoscheres Tier" ein Sinnbild für die Heiden

ist. Von dieser Seite her - vom Betrachter aus gesehen also rechts -

nähern sich die "Weisen aus dem Morgenland" als Vertreter der

Heiden der Krippe. In der kirchlichen Tradition wurden die drei

Weisen aus dem Matthäus-Evangelium zu den "Heiligen Drei Köni-

gen" - vermutlich wegen der von ihnen mitgebrachten Gaben "Gold,

Weihrauch und Myhrre". In ihnen wurden symbolisch auch die drei

Lebensalter gesehen: Das Alter (knieend), die Mitte des Lebens

und die Jugend. Da man den Heiligen Drei Königen im Mittelalter

zudem die damals bekannten 3 Kontinente zuordnete, wurde der

letzte der drei Könige in der Regel als Vertreter Afrikas und damit

als "Mohr" dargestellt.